Ein Hühnerauge ist eine verdickte und verhornte Stelle am Fuss infolge ständiger Druckbelastung oder Reibung. Die Hornschwielenbildung dient als Schutzmechanismus und dehnt sich mit zunehmender Belastung bis in tiefere Hautschichten aus und es entsteht ein zentraler, verhornter Dorn mit der Spitze nach innen. Ein Hühnerauge kommt vor allem dort vor, wo Haut direkt über dem Knochen liegt (z.B. beim Zeh).
Symptome
Schmerzbedingt können Hühneraugen das Gehen unmöglich machen oder deutlich erschweren und besonders ältere Menschen entscheidend bei Aktivitäten des täglichen Lebens quälen. Weist das Hühnerauge Risse auf oder wird es aufgekratzt, können Keime ins Innere gelangen. Diese lösen Eiterungsprozesse (Abszesse) oder Entzündungen aus. Die Keime können sich auch in der Haut ausbreiten und im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung hervorrufen.
Ursachen
Ein Hühnerauge entsteht, wenn Haut, die über einen Knochen gespannt ist, dauerhaft hohem Druck oder Reibung ausgesetzt ist. Eine häufige Ursache ist das Tragen zu enger Schuhe, vor allem Schuhe mit hohen Absätzen, auch enge Schuhe aus hartem Leder, so wie spitzes Schuhwerk sind ungünstig. Neben unpassendem Schuhwerk begünstigen Fehlstellungen der Füsse und Zehen die Entstehung von Hühneraugen. Durch Deformationen wie ein Spreizfuss, Hallux valgus oder Hammerzehen werden einzelne Stellen vermehrt belastet. Trockene Haut, eine genetische Veranlagung zur Hornhautbildung und bestimmte Stoffwechselerkrankungen sind ebenfalls Risikofaktoren für die Entstehung von Hühneraugen.
Versorgung mit orthopädischen Schuheinlagen
Da ein Hühnerauge durch eine zu starke Kompression entsteht, lohnt es sich, die Druckverteilung am Fuss mit Hilfe einer dynamischen (in Bewegung) Fussanalyse genauer zu untersuchen. Um anschliessend die schmerzhafte Stelle zu entlasten und den Fuss gut zu stützen, eignet sich die Anfertigung einer orthopädischen Schuheinlage bestens. Neben der retrokapitalen Abstützung enthält eine solche Einlage eine Weichbettung um die Druckstelle zu entlasten. Je nach Situation kommt zusätzlich ein M1-Element oder allenfalls Schmetterlingsentlastung zum Einsatz.
Therapiemassnahmen
Um ein Hühnerauge erfolgreich zu behandeln und einen Rückfall (Rezidiv) zu vermeiden, muss nicht nur der Clavus selbst, sondern auch seine Ursache beseitigt werden.
- Passendes Schuhwerk: Grundsätzlich gilt es bequeme, keine zu engen spitzigen Schuhe, die zu viel Druck auf Zehen erzeugen, zu tragen. Optimale Schuhe sollten mit einer möglichst steifen Sohle und einer Abrollrampe versehen sein.
- Warmes Fussbad, um Hornhaut aufzulösen
- Ein hartes Hühnerauge kann mit einer Salicylsäure-Lösung selbstbehandelt werden. Die hornartig verhärtete Oberfläche wird dadurch aufgeweicht und nach mehrfacher Behandlung kann das Hühnerauge in warmem Wasser vorsichtig abgelöst werden.
- Operative Entfernung